Gerade erst kommen wir so richtig in New York an, da müssen wir uns auch schon wieder fast verabschieden.

Doch noch bleibt ein ganzer Tag, um erneut in den Trubel der Großstadt einzutauchen und sich durch die Straßen treiben zu lassen. Für den heutigen Tag haben wir wieder ein paar Ziele ins Auge gefasst, die wir gerne sehen möchten. Mit dabei sind wieder die klassischen New Yorker Sehenswürdigkeiten – der Central Park, die Freiheitsstatue und die noch recht junge High Line im Westen Manhattans. Was wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wussten: als Highlight wird sich am Ende das Tages auch die Aussichtsplattform auf dem Rockefeller Center hier eingereiht haben.

Den Anfang macht zunächst das Flatiron Building, welches nur wenige Blöcke von unserem Hotel entfernt ist. 1902 nach Plänen des Architekten Daniel Hudson Burnham erbaut, ist das 91 Meter hohe Gebäude eines der bekanntesten und schönsten Gebäude der Stadt. Sein außergewöhnliches Aussehen rührt von der Form des Grundstücks her, auf der es steht – so wurde der Platz am besten ausgenutzt und gab ihm schließlich auch den Namen (zu deutsch “Bügeleisengebäude”). Heute finden sich im Erdgeschoss Restaurants und Einzelhändler, in den anderen Etagen sind Büros eingezogen.

Beliebtes Fotomotiv in New York - das Flatiron Building

Beliebtes Fotomotiv in New York – das Flatiron Building

Flatiron Building

Flatiron Building

USA//New York//Sightseeing - Flat Iron Building

USA//New York//Sightseeing – Flat Iron Building

Die berühmte Uhr am Flatiron Building

Die berühmte Uhr am Flatiron Building

Unweit des Flatiron Buildings verschwinden wir schließlich in den Untergrund und fahren mit der Metro bis nach Downtown. Im Süden Manhattans kommen wir wieder ans Tageslicht und finden uns am Fährterminal Whitehall wieder. Mit der Staten Island Ferry geht es von hier aus zum Fährterminal St. George auf Staten Island, dem südlichsten der fünf New Yorker Stadtbezirke. Von der Fähre aus kann man nicht nur schön auf die Skyline Manhattans blicken, sondern auch auf die Freiheitsstatue.

Die Fahrt mit der Staten Island Ferry ist kostenlos und an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr möglich. Nach knapp 30 Minuten durch die Upper Bay erreicht man das Fährterminal. Für die Rückfahrt kann man allerdings nicht einfach auf der Fähre bleiben, sondern muss sich erneut im Terminal anstellen. Als Belohnung winkt dann auf der Rückfahrt nochmal der Blick auf die (samt Sockel) knapp 93 Meter hohe Statue, die für viele Einwanderer als Hoffnung auf ein neues Leben stand.

Freiheitsstatue vor New Jersey

Freiheitsstatue vor New Jersey

Am Fährterminal St. George auf Staten Island

Am Fährterminal St. George auf Staten Island

Freiheitsstatue auf Liberty Island

Freiheitsstatue auf Liberty Island

Skyline von Manhattan im Dunst

Skyline von Manhattan im Dunst

Manhattan wird langsam wieder größer und größer, bis unsere Fähre wieder am Fährterminal anlegt. Die Straßenschluchten werden wir nun erst einmal hinter uns lassen – es geht wieder in den Untergrund hinab, herunter zur Metro. Erst im nördlichen Greenwich Village erblicken wir wieder das Licht der Welt – und sind erstaunt.

New York sieht plötzlich so anders aus. Kaum noch Wolkenkratzer, stattdessen kleine Häuser, die eher vorstadtähnliches Feeling vermitteln. Eine angenehme Wohngegend. Bäume und Pflanzen auf den Gehsteigen, deutlich weniger Verkehr und keine Hektik, wie sie noch in Downtown oder Midtown zu erleben ist. Definitiv eine Ecke dieser Großstadt, die uns bei einem erneuten Besuch wiedersehen wird. Wir laufen durch die Straßen, kommen an kleinen Cafés und Geschäften vorbei. Als wir wieder die ersten mobilen Hot Dog- und Kebabstände sehen, sind wir am Ziel angekommen – hier beginnt die High Line.

Greenwich Village

Greenwich Village

Wahre Worte!

Wahre Worte!

Hot Dog Stände an der Gansevoort Street

Hot Dog Stände an der Gansevoort Street

Die High Line war früher eine Eisenbahntrasse über den Straßen des Viertels, die die anliegenden Güter- und Warenhäuser durch Gebäudeanschlüsse belieferte. Als sich die Güter mehr und mehr auf die Straßen verlagerten, wurden einige Streckenabschnitte abgerissen. Durch eine Initiative wurde 1999 der geplante weitere Abriss der noch übrig gebliebenen Strecke abgewendet und über eine Umwandlung als Parkanlage nachgedacht. 2009 eröffnete der erste Abschnitt, seit 2014 sind nun etwas mehr als zwei Kilometer zwischen Gansevoort Street und West 34th Street zugänglich.

Ein paar Meter über der Straße läuft man nun durch den westlichen Teil Manhattans. Wir lassen uns einfach treiben und genießen die ungewohnten Aussichten, die man von hier aus hat. Es ergeben sich ganz neue Perspektiven, zudem hat das Spazieren auf der alten Trasse etwas entspannendes. Mitten in der Großstadt kann man sich einfach hinsetzen, auf die Häuser schauen und das Leben genießen.

Das Leben genießen und vom Trubel abschalten – das geht auch noch an einem anderen Ort.

Washington Street

Washington Street

Blick auf die Washington Street / West 14th Street

Blick auf die Washington Street / West 14th Street

Grünes New York

Grünes New York

Blick über die Dächer zum Empire State Building

Blick über die Dächer zum Empire State Building

Im Central Park – der grünen Lunge der Stadt. Bereits 1873 wurde er eröffnet und belegt mit seiner Fläche zwischen der 59. und der 110. Straße sowie der 5. und 8. Avenue fast 350 Hektar. Die Größe sollte man dabei nicht unterschätzen: obwohl wir gefühlt eine doch recht weite Strecke durch den Park zurückgelegt haben, waren wir letztlich nur im südöstlichsten Teil. Dieser hat uns jedoch mit tollen Ausblicken auf die Skyline der umliegenden Wolkenkratzer belohnt. Zwischen Mai und Oktober ist auf der Fläche des Wollman Rinks ein kleiner (kostenpflichtiger) Jahrmarkt mit klassischen Fahrgeschäften, zur Wintersaison kann man an dieser Stelle Schlittschuhlaufen.

Wollman Rink im Central Park

Wollman Rink im Central Park

Trampelpfad zu "The Pond" im Central Park

Trampelpfad zu “The Pond” im Central Park

Unterdessen neigt sich der Nachmittag bereits dem Ende zu. Mit Blick auf die frühe Abreise am nächsten Tag treten wir langsam den Heimweg zum Hotel an. Über die 5th Avenue flanieren wir vorbei an den Läden der edlen und teuren Marken wie Gucci und dem legendären Tiffany & Co. Noch ein bisschen von New York in sich aufnehmen, die Szenerie genießen und die vergänglichen Momente festhalten. Und was wäre als Abschluss nicht besser geeignet als ein Sonnenuntergang über den Dächern von New York?

Zugegeben, es ist ein ziemliches Gedränge an der westlichen Seite der Plattform und ein direkter Blick auf die am Horizont verschwindende Sonne bleibt uns verwehrt. Dennoch ist der Moment und der gerade erst beginnende Urlaub zu schade, um sich hierüber aufzuregen. Eine letzte Nacht noch in der Stadt, die niemals schläft – schon in einigen Stunden werden wir wieder im Flugzeug sitzen und uns der “City by the Bay” nähern: San Francisco.

Bis dahin – auf Wiedersehen, New York!

Leaving was never my proud
Leaving New York, never easy

R.E.M. – Leaving New York

5th Avenue

5th Avenue

Streetfood auf der 5th Avenue

Streetfood auf der 5th Avenue

Titelbild "Sightseeing New York"

Über den Dächern von New York

Zu Sonnenuntergang ein beliebter Platz

Zu Sonnenuntergang ein beliebter Platz