6000 Kilometer sind es von New York nach San Francisco – knapp sechs Flugstunden und drei Zeitzonen Unterschied. Und sonst?

Am Embarcadero und den Piers

Auf jeden Fall anders – das sind unsere ersten Gedanken, als wir mit der Bahn vom Flughafen in die Innenstadt fahren und den Weg ins Hotel zurücklegen. Noch immer eine Großstadt, trotzdem versprüht sie ein komplett anderes Feeling. Nicht so viel Stress und Hektik wie in New York und eine spürbar entspannte Atmosphäre. Dazu tragen sicher auch der blaue Himmel und der Sonnenschein bei. Doch das, was nach Sommer und Wärme aussieht, ist gar nicht mal so warm: die kühlen Winde des Pazifiks sorgen für frische Temperaturen. Trotz Sommermonat empfiehlt es sich daher, immer eine leichte Jacke mit dabei zu haben. In der Sonne ist es zwar angenehm, aber sobald nur ein Hauch von Wind hinzukommt, wird es doch relativ frisch.

Im Hotel hingegen lässt es sich gut aushalten, vor allem mit der Aussicht vom Balkon. Doch der Tag ist zu schade, um ihn nur auf dem Zimmer zu verbringen. Nachdem wir die Aussicht und das riesige Hotelzimmer ausgiebig genossen haben, geht es wieder hinaus in die Straßen der Stadt. Entlang der Promenade am Embarcadero, beginnend am Fährterminal, geht es in nördliche Richtung, immer am Wasser entlang. Wir erreichen die hölzerne Seebrücke an Pier 7, an deren Ende einige Angler ihr Glück versuchen. Mit Blicken auf Treasure Island und die Bay Bridge genießen wir die Sonnenstrahlen und die erste Stunden in der „City by the Bay“, bevor wir noch ein wenig durch die Straßen Richtung Downtown und dem Hotel entgegen spazieren. Sechs Stunden Flug in der doch recht engen Boeing B767-400 (N836MH) sowie weitere drei Stunden Zeitverschiebung zu dem noch leicht vorhandenen Jetlag zeigen ihre Spuren..

Blick vom Hotelbalkon auf die Bucht von San Francisco

Blick vom Hotelbalkon auf die Bucht von San Francisco

Die "San Francisco Belle" an Pier 3 vor Treasure Island

Die “San Francisco Belle” an Pier 3 vor Treasure Island

Pier 7

Pier 7

Die Piers am Embarcadero am frühen Abend

Die Piers am Embarcadero am frühen Abend

Am nächsten Tag bringt uns einer der historischen Busse zum bekannten Pier 39. Hier herrscht das ganze Jahr über Jahrmarktsstimmung mit Karussells, Leckereien und Souvenirläden. Das Highlight an der Pier sind aber sicherlich die Seelöwen, die hier in direkter Nachbarschaft gemütlich auf den Holzplanken liegen, aber auch mal unüberhörbar ihre Machtkämpfe austragen. Schiffe starten von hier aus zu Rundfahrten durch die Bucht und bieten dabei Blicke auf San Francisco, die Golden Gate Bridge und Alcatraz. Pier 39 ist ein ziemlicher Touristenhotspot, aber irgendwie gehört er zu SF einfach dazu. Wer nach einem besonderen Mitbringsel aus Amerika sucht, dem kann ich “San Francisco City Wear” empfehlen – hier gibt es originale Autokennzeichen verschiedener US-Bundesstaaten, aber auch die klassischen Souvenirs wie T-Shirts, Schlüsselanhänger und Co.

Falls einem der Trubel doch ein wenig zu viel geworden ist reicht es, sich nur wenige Meter von den Geschäften auf die Außenseite der ehemaligen Bootsanlegestelle zurückzuziehen. Statt Menschenmassen herrliche Ruhe und Blicke über den Seglerhafen.

Pier 39 - obere Etage

Pier 39 – obere Etage

Blick auf die Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco

Blick auf die Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco

Die berühmten Seelöwen an Pier 39

Die berühmten Seelöwen an Pier 39

Ruhe im Hafen

Ruhe im Hafen

Lombard Street und Alamo Square

Wir verlassen Pier 39 und schlendern wieder ein wenig durch die Straßen von San Francisco. Obwohl die Stadt direkt an der Küste liegt, ist sie alles andere als flach. Schon im Englischunterricht fand ich die Bilder faszinierend, auf denen die berühmten Cable Cars die steilen Straßen hinauffahren und die Autos quer parken müssen, um nicht wegzurollen.
Bereits wenige Meter von der Küste entfernt beginnt der Aufstieg in die Hügel. Zugegeben, dass es so hügelig ist, das hätte ich nicht erwartet. Aber es erklärt, warum die Cable Cars hier noch immer verwendet werden und nicht nur ein beliebtes Transportmittel für Touristen sind.

Mit einer der steilsten Straßen ist ein Teilabschnitt der Lombard Street. Weil die Fahrzeuge Anfang des 20. Jahrhunderts nicht in der Lage waren die Steigung zu schaffen, wurde sie 1922 in eine serpentinenförmige Einbahnstraße umgewandelt und hat diese Form seitdem beibehalten. Mittlerweile ist sie dadurch ein beliebtes Fotomotiv, gleichzeitig bietet sie aber auch tolle Blicke über die Stadt (wie eigentlich von überall in diesem Viertel). Zwei Blöcke weiter südlich befindet sich die Filbert Street, die ein noch stärkeres Gefälle aufweist, aber nicht so bekannt ist – und die auch nicht entschärft wurde.

Lombard Street

Lombard Street

Blick von der Lombard Street auf San Francisco

Blick von der Lombard Street auf San Francisco

Cable Car auf der Hyde Street

Cable Car auf der Hyde Street

Im Volkswagen T2 durch die Lombard Street

Im Volkswagen T2 durch die Lombard Street

Filbert Street

Filbert Street

Wie schon New York hat auch San Francisco einfach viel zu viel zu bieten. Da wir schon in Kürze unseren Roadtrip durch Kalifornien beginnen werden und die Zeit hier begrenzt ist, entscheiden wir uns für die Stadtrundfahrt mit dem Big Bus. Dank Hop-On-Hop-Off-Tour schaffen wir es noch zu den Painted Ladies am Alamo Square. Diese Holzhäuser im viktorianischen Baustil aus dem 19. Jahrhundert bilden gemeinsam eines der Motive, die man mit San Franciso verbindet. Vom nahegelegenen Park aus genießen wir das Panorama und die bisherigen Eindrücke. Frisch gestärkt und mit ein wenig Vorfreude auf die Golden Gate Bridge – die Sehenswürdigkeit schlechthin und nächster Halt – begeben wir uns allmählich zur Haltestelle, um den Bus dorthin zu nehmen.

Painted Ladies

Painted Ladies

Blick aus dem Alamo Square Park

Blick aus dem Alamo Square Park

Alamo Square Park

Alamo Square Park

Mitten im Leben

Mitten im Leben

Golden Gate Bridge

Allmählich kommen wir dem Ziel näher – der berühmten Golden Gate Bridge. Trotz Sonnenschein ist es auf dem offenen Oberdeck des Busses kalt, der Fahrtwind trägt noch dazu bei. Aber dafür ist es ein tolles Gefühl, mitten auf der berühmten Brücke zu sein und ihr dabei so nah zu sein. Am Golden Gate Bridge Vista Point am nordöstlichen Rand endet die Fahrt. Die Sicht von hier aus auf San Francisco und die Bucht ist unbeschreiblich schön – Bilder können diese Weite und die Blicke gar nicht transportieren und weitergeben.

Auch das Wahrzeichen liegt nun direkt vor uns – ein toller Anblick. Wie groß sie wirklich ist, das vermag man von diesem Aussichtspunkt nur erahnen, aber es reicht, um einen ersten Eindruck von der Architektur und ihrer Ausstrahlung zu bekommen. Faszination pur! Ein weiterer Besuch wird noch folgen, wenn wir wieder zurück in der Stadt sind.

Denn mit den Worten von von Tony Bennett werden wir uns nun von San Francisco erst einmal wieder verabschieden. Denn – wie ihr vielleicht beim Lesen gemerkt habt – ist dieser Artikel ein Zusammenschnitt von drei Tagen und der Roadtrip durch Kalifornien kann beginnen! In knapp zwei Wochen werden wir dann wieder zurück in San Francisco sein.

When I come home to you, San Francisco
Your golden sun will shine for me

Tony Bennett – “I left my heart in San Francisco”

Bucht von San Francisco

Bucht von San Francisco

San Francisco

San Francisco

Golden Gate Bridge vom Vista Point aus

Golden Gate Bridge vom Vista Point aus