Willkommen im Yosemite Valley, dem Herzen des Yosemite Nationalparks.
Gestern standen wir noch auf den Klippen der umliegenden Felsen und blickten ungläubig über das Tal des Yosemite Nationalparks tief unter uns. Heute dann eine andere Perspektive: wir sind umgeben von steilen Felswänden, die Aussichtspunkte kann man nur erahnen. Dennoch ist die Szenerie nicht weniger interessant, sieht man einmal von den vielen Besuchern und Fahrzeugen am Parkplatz ab. Schon nach wenigen Metern verläuft es sich allerdings. Während die einen zum Visitor Center laufen, schlagen andere den Weg zu den verschiedenen Trails ein.
Die Sonne scheint vom blauen Himmel herab, einzelne Schönwetterwolken ziehen gemächlich auf und wieder ab. Angenehme Temperaturen machen es uns leicht, das Valley zu erkunden. Geleitet von der Imposanz der steil emporragenden Felswände und des Upper Yosemite Fall spazieren wir in eben jene Richtung und folgen dem Lower Yosemite Fall Trail. Dieser kurze Wanderweg führt vom Northside Drive zum unteren der beiden Wasserfälle.
Schon aus der Entfernung hört man das leise Rauschen der Sturzbäche, die den ehemaligen Schnee aus den höheren Gipfeln der Sierra Nevada in die Tiefe reißen. Für Liebhaber von Wasserfällen ist der Yosemite Nationalpark der perfekte Ort. Kein Wunder also, dass der amerikanische Fotograf Ansel Adams (1902 – 1984) der hiesigen Natur so viele Bilder gewidmet hat. Ihm hat man daher auch die Ansel Adams Gallery gewidmet, in der man Nachdrucke seiner Werke findet und auch in unterschiedlichen Formaten kaufen kann.
Wer den Naturschauspielen noch näher sein möchte, der kann sich auf zahlreichen Wanderwegen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade bewegen. Da wir für unseren Tagesausflug nicht darauf vorbereitet sind, verzichten wir auf die ausgedehnten Touren. Statt bis hoch zu der oberen Kante der Yosemite Falls zu wandern, schlagen wir lieber den Weg in Richtung Merced River ein.
Der Merced River durchschlängelt das Valley und bietet an seinem flachen Ufer genügend Möglichkeiten, den Moment zu genießen. Unweit der Yosemite Valley Chapel lassen wir uns auf dem Kies nieder und lauschen einfach nur der Natur. Es ist wie im Paradies: der Fluss plätschert mit sanften Klängen dahin, die Vögel singen und am Himmel ziehen die Wölkchen gemächlich Richtung Osten. Ist das nicht entspannend?
Entspannt geht es auch den restlichen Tag weiter. Ohne großes Programm, ohne große Pläne. Einfach nur treiben lassen. Wie lange wir nun hier gesessen haben, ich weiß es nicht. Aber Zeit ist relativ – und manchmal auch relativ egal. Schließlich sind wir im Urlaub. Um zu genießen, um neue Orte zu entdecken. Aber auch um Land und Leute kennenzulernen, um dem Alltag zu entfliehen sowie neue Kraft zu tanken – und vor allem: um Zeit miteinander zu verbringen.
Neue Kraft tanken ist das Stichwort, denn für den nächsten Tag steht eine weitere Tour an. Zurück in die Vergangenheit und mit einer meiner größten Wünsche für diese Reise, wobei mir hier die Natur leider erst noch einen Strich durch die Rechnung machen wird.
Down by the river
Down by the river
Albert Hammond – „Down by the River“