Vom warmen Wind in Bremerhaven (Teil I) werden wir südwärts über den Deich der Weser getrieben. Unser Ziel ist schon zu sehen: wie ein großes Segel steht das höchste Gebäude des Landes Bremen im Wind und weist uns den Weg. Es wirkt fast so, als würde es abfahrbereit im Hafen der Stadt liegen. Bereit, um zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Doch diejenigen, die zu neuen Abenteuern aufbrechen werden, das sind wir.
Aus 86 Metern Höhe blicken wir auf die Weser, das Meer und die Stadt. Friedlich liegt die Dreieinigkeit vor uns. Gemächlich ziehen ein paar Schiffe ihre Bahnen auf der Weser, das Riesenrad dreht ebenso gemütlich eine Runde nach der anderen. Auf der anderen Seite lugt der Radarturm über dem Geländer hervor, an dem gerade ein anderes Pärchen die Stadt von oben betrachtet.
Ortswechsel, circa zweieinhalb Kilometer weiter südlich. Ein leichter Duft von geräuchertem Fisch liegt in der Luft. Das “Schaufenster Fischereihafen” macht seinem Namen alle Ehre. Entlang der ehemaligen Packhalle IV ist ein Paradies für Fischliebhaber entstanden: vom bodenständigen Fischbrötchen bis zum delikaten Mittagsfisch Mittagstisch ist hier alles zu finden. Doch nicht nur das: im Schatten des Museumsschiffes “FMS Gera” (Geschichte über die Hochseefischerei) lässt es sich hier auch ganz maritim auf einem der hier am Kai liegenden Schiffe speisen.
Ein paar Stunden später neigt sich der Tag allmählich seinem Ende zu. Die Sonne ist schon hinter den Wolken verschwunden, und bald auch wird sie ganz hinter dem Horizont versunken sein. Morgen werden wir Bremerhaven auch schon wieder verlassen. Insgesamt werden wir rund 24 Stunden im Hafen von Bremen gewesen sein. Nur ein kurzer Besuch, aber sicherlich nicht der letzte. Denn schon allein dieser Abend mit sommerlichen Temperaturen, maritimer Stimmung und einem – wenn auch halbherzigen – Sonnenuntergang sorgen für Vorfreude auf das nächste Mal.
Waiting for the sunrise, soul dancing in the dark
Summer night city
ABBA – “Summer Night City”