Die Flut steigt von Minute zu Minute höher über die scharfkantigen Felsen aus erkalteten Lavagestein im Süden der Kanareninsel Lanzarote. Dort, wo wir gestern noch auf den glitschigen Steinen gestanden haben und den Blick auf den Atlantik gerichtet haben, hat sich derselbige jetzt ausgebreitet. Der Klang des Atlantiks hallt durch die Luft und erreicht auch uns in Playa Blanca: Zeit zum Aufstehen.

Aufstehen fällt hier leicht. Vom Balkon blicken wir auf das Wasser, die Promenade und den Pool des Hotels. Hinter dem gegenüberliegenden Teil des Hipotels Natura Palace wird der Himmel heller, und zu unserer rechten Seite erwacht die Nachbarinsel Fuerteventura allmählich aus dem Schlaf. Der neue Tag steht in den Startlöchern, und es wird einer unserer ersten auf Lanzarote sein. Schon jetzt fällt uns auf, dass es hier eine richtige Morgendämmerung wie in Deutschland nicht gibt. Wenn es hell wird, dann wird es hell.

Blick vom Balkon des Hipotel Natura Palace auf Lanzarote

Morgenstimmung

Die Sonne ist schnell gen Himmel gestiegen und mit ihr das Thermometer in Richtung 25 Grad und wärmer. In diesem Teil von Playa Blanca herrscht auch jetzt eine angenehme Ruhe. Die Promenade an der Uferlinie ist nahezu leer, als wir uns auf einen ersten Spaziergang in Richtung Zentrum begeben. Hier und dort gibt es leicht zu übersehende Treppen im grauen und dunklem Lavagestein, über die man nach ein wenig Kletterei das erfrischende Nass des Atlantiks erreicht. An einer Stelle öffnet sich das steinige Feld und gibt einen kleinen Sandstrand frei. Nicht weit von dieser Stelle entfernt dümpelt vor der Kulisse von Fuerteventura ein kleines Anglerboot auf den sanften Wellen umher.

Nicht nur die Szenerie ist einladend, auch das türkisblaue und klare Wasser lädt zum Schnorcheln ein. Abseits von vielen Menschen wie an anderen Stränden traut sich an dieser Stelle vielleicht auch der eine oder andere Meeresbewohner, sich blicken zu lassen. Im Schutz der Felsen tummeln sich ohnehin schon viele Fische, doch was die Schwimmerin hier auf ihrer Schnorcheltour entdecken wird, das werden wir nicht erfahren.

Die Playa Flamingo, einer der größeren Strände in Playa Blanca rückt näher, man merkt es an den größer werdenden Hotelanlagen und an uns entgegen kommenden Urlaubern. An einer mit Sand gefüllten Stelle direkt neben dem Weg halten wir an. Wir blicken zurück auf den Weg, den wir bislang zurückgelegt haben. Irgendwo dort an der Küste liegt auch unser Hotel. Ganz links erkennen wir den Faro de Punta Pechiguera, der sich an der südwestlichsten Stelle von Lanzarote befindet. Ebenfalls unverkennbar übertrumpft ein ehemaliger Vulkan die Szenerie – es ist der Montaña Roja, der Rote Berg.

Blick zum Montaña Roja

Montaña Roja

Nur wenig später haben wir einen alten Mirador oberhalb der Playa Flamingo erreicht. Liebesschlösser in allen Formen und Farben hängen an einer verrosteten Kette, die den steinernen Weg um den Mirador absichert. Angegriffen von der salzhaltigen Luft und überzogen mit rostiger Patina hängen sie seit vielen Jahren hier. Manche von ihnen haben bereits den Kampf gegen den Verfall verloren. Bleibt zu hoffen, dass sich dies nicht auf ihre Besitzer widerspiegelt.

Wir richten den Blick auf die andere Seite der Kette. Sonne, Strand, Palmen – die Zutaten für einen Urlaub im Süden liegen wie bestellt vor unseren Augen, fertig zusammengemischt für einen sommerlichen Urlaub am Sandstrand der Playa Flamingo. Für uns der Moment, die Kamera beiseite zu packen und nun auch einzutauchen in das Sommergefühl.


On an island in the sun
We’ll be playin’ an’ havin’ fun
And it makes me feel so fine
I can’t control my brain

Weezer – Island In The Sun