Back in the USA and Roadtrip calling!
Nach dreieinhalb Jahren, zwei verschobenen Reisen und einer gefühlt endlosen Zeit berühren unsere Füße endlich wieder amerikanischen Boden:
Willkommen in san francisco!

Die zehneinhalb Stunden Flug sind wie weggeblasen, als wir unsere Koffer in den Händen halten und aus dem Terminal treten: sommerliche Temperaturen begrüßen uns. Kein Vergleich zu unserem letzten Besuch, als wir von herbstlichen sanfrancisco-typischen Temperaturen begrüßt worden sind.

Die warme Luft streicht uns beim Verlassen des Terminals entgegen und der Jetlag weicht der Aufregung. Drei Wochen USA beginnen ab jetzt mit einigen Zwischenstopps: zunächst ein paar Tage in San Francisco, dann Weiterflug nach Las Vegas – und ab hier dann ein Roadtrip im Uhrzeigersinn um den Grand Canyon bis zum Monument Valley. Die zweite Hälfte der Tour wird uns schließlich von hier aus mit Halt am Grand Canyon über die Route 66 zurück nach Las Vegas führen.


San Francisco, Kalifornien

Sechs Tage in der “city by the bay”, einer unserer Lieblingsstädte in den USA. Vom Financial District aus haben wir die Stadt erkundet: teils Neues entdeckt, aber auch teils auf den Spuren unseres letzten Besuches gewandelt und in Erinnerungen geschwelgt. Mein persönliches Highlight war der Besuch auf der berühmt-berüchtigten Gefängnisinsel Alcatraz mitten in der kühlen Bucht von San Francisco: The Rock. Über die steilen Stufen der Filbert Street mit den gleichnamigen Filbert Steps haben wir einige der schönsten Vorgärten passiert, die uns bei hochsommerlichen Temperaturen den passenden Schatten auf dem Weg zum Coit Tower gespendet haben.

Vom Fuße des Turmes ist auch das nachstehende Foto mit Blick auf die Golden Gate Bridge entstanden, deren Besuch natürlich nicht fehlen durfte – allerdings gemeinam mit Karl. Karl wird der häufig aufziehende Nebel an der Westküste genannt, der dann die Blicke auf die weltberühmte Blicke nimmt – so auch jenen Abend, als wir von Marin Headlands aus die Blicke auf die Brücke und Stadt genießen wollten. Dazu jedoch mehr im separaten Blogbeitrag über unsere Zeit in San Francisco.

Blick auf die Golden Gate Bridge in San Francisco

Blick auf die Golden Gate Bridge in San Francisco

Zion Nationalpark, Utah

Nach mehreren Tagen in San Francisco und einer Nacht in Las Vegas durften wir endlich die pure Natur erleben. Um es vorwegzunehmen: wir waren begeistert, beeindruckt und sprachlos zugleich. Von Springdale aus war es nur ein Katzensprung zum Park, mit dem Shuttle ging es dann bis zum Temple of Sinawava und über verschiedene Wanderwege direkt entlang der steil in den Himmel aufragenden Felswände. Zu Angel’s Landing und einer Wanderung durch The Narrows hat es zwar nicht gereicht, dennoch bietet der Park alleine schon auf dem Riverside Walk atemberaubende Aussichten. Kein Wunder, dass der Zion Nationalpark eines unserer persönlichen Highlights war!

Zion Nationalpark

Zion Nationalpark

Bryce Canyon Nationalpark, Utah

Der Bryce Canyon Nationalpark in Utah hat uns auf unserem Roadtrip etwas überrascht – allerdings im positiven Sinne. Schon die Strecke kannte, insbesondere auf den letzten Meilen, nur einen Weg: in die Höhe! Bryce Canyon City als Ausgangspunkt der Ausflüge in den gleichnamigen Nationalpark liegt auf rund 2.300 Metern Höhe. Der Scenic Drive, der an allen wichtigen Aussichtspunkten vorbeiführt, endet am Rainbow Point sogar auf 2700m Höhe. Dementsprechend ist hier auch das Klima: um die 6°C, die sich durch den Wind noch kälter anfühlen. Die Aussicht hingegen ist atemberaubend und geht weit über die roten Hoodoos aus Sandstein hinweg ins Umland hinein.

Amphitheater im Bryce Canyon Nationalpark

Amphitheater im Bryce Canyon Nationalpark

Page, Arizona

Von Utah nach Arizona auf dem Roadtrip: wir haben die Wüste erreicht. Schon die letzten Meilen waren von viel rotem Sand und wenig grüner Vegetation geprägt. Dass Page in der Wüste liegt, wird auch am nahegelegenen Lake Powell sichtbar: der vom Glen Canyon Dam aufgestaute See hat von Jahr zu Jahr einen geringeren Wasserstand. Wenige Meilen hinter dem Staudamm findet sich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Page: der Horseshoe Bend. Hier hat der Colorado River seit mehreren Millionen Jahren in mühevoller Arbeit den Sandstein erodiert und die markante Flussschleife erschaffen. Geplant hatten wir zudem einen Besuch im berühmten (Upper) Antelope Canyon mit seinen faszinierenden Licht- und Schattenspielen, was leider wegen eines Unwetters in der Gegend abgesagt werden musste.

Horseshoe Bend

Horseshoe Bend

Monument Valley, Utah

Zwei Stunden entfernt von Page liegt das Monument Valley, unser nächster Zwischenstopp für eine Nacht. Das Herz des Monument Valleys liegt auf dem Gebiet der Navajo Indianer. Für wenige Dollar Eintritt geht es auf den 17 Meilen langen und unbefestigten (!) Monument Valley Scenic Drive, der zu bekannten Formationen wie dem John Ford Overlook Point oder den Three Sisters führt. Die sternenklarste Nacht unseres Lebens verbringen wir in einer Holzhütte am Fuße einer beeindruckenden Sandsteinformation, bevor es am nächsten Tag zum Sonnenaufgang am Forrest Gump Point geht. Nach einem ausgiebigem Frühstück auf der Veranda mit Blick auf das Valley starten wir schließlich in Richtung Grand Canyon.

Monument Valley

Monument Valley

Grand Canyon Nationalpark, Arizona

Dreieinhalb Stunden reine Fahrzeit wären es bis Tusayan gewesen, doch mit Zwischenstopps an einer verlassenen Tankstelle irgendwo im Nirgendwo und der Anreise über den sehenswerten Desert View Drive kamen wir erst in der Dunkelheit am Hotel an. Der Little Colorado River Gorge Overlook gibt uns bereits eine (sehr) kleine Vorstellung vom Grand Canyon. Unmittelbar hinter dem East Entrance des Grand Canyon Nationalparks treffen wir am Desert View Watchtower erstmalig auf die schiere Größe des Grand Canyons und sind einfach sprachlos. Auch wenn es “eigentlich nur Steine sind”, so lässt sich dieser Eindruck kaum in Worte und Bilder fassen.
Drei Nächte werden wir hier in Tusayan bleiben und jeden Tag ein bisschen mehr vom Grand Canyon sowie dem gleichnamigen Village sehen. Wir werden in das eigene Klima des Canyons eintauchen, die Natur hautnah erleben und neue Freunde kennenlernen.

Grand Canyon

Grand Canyon

Seligman, Arizona

Als wir Tusayan in Richtung Süden verlassen und Seligman als nächsten Halt ansteuern, zieht gerade ein großes Regengebiet auf. Das erleichtert zwar den Abschied vom Grand Canyon, das Roadtrip-Feeling ist bei Regen allerdings ein anderes als bei Sonnenschein. Vorbei an Bedrock City und einem überdimensionalen Fred Feuerstein aus der Serie “Flintstones” geht es zunächst nach Williams, Arizona. Nach wenigen Meilen auf der Interstate 40 wechseln wir schließlich auf die alte Route 66 nach Seligman. Seligman selbst ist ein fast ausgestorbener Ort, der durch den Mythos der Route 66  (und insbesondere durch die Taten von Angel Delgadillo) am Leben erhalten wird. Neben einer Handvoll Motels gibt es auch fast genauso viele Restaurants wie Westside Lilo’s Cafe. In einem der Motels, dem Deluxe Inn, direkt neben dem berühmten Friseurladen von Angel Delgadillo, bleiben wir für eine Nacht.

Seligman verwandelt sich am Abend, sobald die letzten Touristen die Stadt verlassen haben, nahezu in eine Geisterstadt – und genau dieser Charme ist es, der den Ort so besonders macht und weswegen ein Stopp nicht fehlen durfte.

Roadtrip-Feeling pur: Seligman

Roadtrip-Feeling pur: Seligman

Route 66, Arizona (u.a.)

Kurz hinter Williams, Arizona, fahren wir das erste Mal auf die legendäre Straße in Amerika. Wir sind auf dem Weg vom Grand Canyon nach Seligman (siehe vorheriger Abschnitt). Schon kurz nach den ersten Meilen fühlt es sich nach etwas besonderem an: es ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Überbleibsel aus alten Zeiten sind am Wegesrand zu finden: verlassene Gebäude, alte Schilder, unendliche Landschaften und immer wieder Erinnerungen an den Mythos. Wer die Disney-Filme der Reihe “Cars” gesehen hat, der erkennt einiges sofort wieder – und erkennt auch, warum die Umgebung um Seligman Vorlage für “Radiator Springs” war.

Meile für Meile geht es nach Westen, hinter Seligman sogar über 15 Meilen einfach nur geradeaus, ohne eine einzige Kurve. Vorbei am Hackberry General Store geht es nach Kingman zu Mr. D’z Route 66 Diner und über die Straße zum Arizona Route 66 Museum. Der Streckenabschnitt des Oatman Highways beginnt erst sachte, bevor er über den steilen und kurvigen Sitgreaves Pass in die Berge und schließlich nach Oatman führt. Das kleine Örtchen mit seiner unbefestigten Straße ist bekannt für seine freilaufenden wilden Esel und das Wildwest-Feeling und gehört zu einem Roadtrip auf der Route 66 einfach dazu. Hinter Oatman verlassen wir die Route 66 nach gut 115 Meilen und kehren für eine Nacht in Laughlin, Nevada ein.

Oatman

Oatman

Las Vegas, Nevada

Der Weg von Laughlin nach Las Vegas führt uns zum Hoover Dam, der den Colorado River aufstaut und dadurch den Lake Mead östlich von Las Vegas gebildet hat. Das gigantische Bauwerk beeindruckt uns mit seiner Größe und zieht uns länger in seinen Bann als wir gedacht haben. Am Lake Mead Lakeview Overlook blicken wir über den immer leerer werdenden See, der damit Parallelen zum Lake Powell bei Page, Arizona, aufweist. Schließlich erreichen wir das Flamingo Las Vegas Hotel & Casino am Strip und werden unseren Roadtrip nach drei Nächten hier ausklingen lassen.

Las Vegas ist wahrlich eine bunt-schillernde Stadt und fast schon unglaubwürdig. Tagsüber versteckt man sich am besten vor der Hitze und springt in den kühlen Pool. Alternativ besucht man die Casinos – oder noch besser: man verläuft sich in den riesigen Malls der Hotels, von denen jede eine eigene Attraktion ist. Ein Spaziergang über den Markusplatz in Venedig mit Gondelfahrt (The Venetian) oder im marokkanisch-angehauchten Ambiente (Planet Hollywood)? Hier ist alles möglich.

Sobald es Dunkel wird, erwacht die Stadt aber erst richtig zum Leben. Ein Vulkanausbruch vor dem Mirage, im Takt tanzende Fontänen vor dem Bellagio, eine Fahrt mit der Achterbahn im New York, New York – es gibt keine Attraktion, die es hier nicht gibt. Las Vegas ist ein Spielplatz für Erwachsene mit allen Facetten – kein Wunder, dass es heißt: was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.

Fontänen am Bellagio in Las Vegas

Fontänen am Bellagio in Las Vegas


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Steppenwolf – Born to be wild