Puh – waren das großartige Eindrücke!

Die USA sind wirklich ein Land der Superlative – riesig groß, mit faszinierenden und atemberaubenden Landschaften sowie netten Menschen. Ganz anders als erwartet, ganz anders als vorgestellt. Das Fazit gleich vorweg – ich kann jedem nur empfehlen, sofern er die Möglichkeit dazu hat, sich die USA einmal anzuschauen.

Alles in den USA ist wie im Film – die Autos, die Städte, die Landschaft, die Menschen. Was auf uns Europäer teilweise erfunden oder ausgedacht wirkt, das ist dort drüben tatsächlich real. Ebenso die Notwendigkeit einer Kreditkarte: ohne geht gar nichts. Zwar ist es für uns doch ungewohnt, die kleine Flasche Wasser im Supermarkt für einen Dollar mit der Kreditkarte zu zahlen statt Cash – doch man gewöhnt sich schnell daran.

Was haben wir alles gesehen? Vielleicht habt ihr mir auf instagram (Link zum Profil) bislang schon gefolgt und unsere Reise durch Amerika ein bisschen begleitet. Falls nicht, dann seid ihr hiermit herzlich eingeladen, dies für zukünftige Reisen zu tun 😉

Der erste Stop war in New York – vier Tage und drei Nächte Zeit, die Stadt der Städte kennenzulernen. Nicht viel Zeit, wenn man bedenkt, dass man in New York wahrscheinlich Jahre verbringen kann und noch immer nicht alles entdeckt hat. Dass wir also nicht alles sofort entdecken, erkunden, begreifen und sehen können, das war uns von vornherein bereits bewusst. Daher hieß es selektieren.

Was möchten wir sehen? Was müssen wir sehen? Was ist typisch New York? Zwar habe ich mich im Vorfeld mit Reiseführern auseinandergesetzt und viel über die Stadt gelernt und herausgefunden – gelandet sind wir am Ende jedoch bei den wahrscheinlich klassischen Highlights des Big Apples.

Für uns waren diese Highlights daher 9/11 Memorial, The Highline, Top of the Rock, Statue of Liberty, die Brooklyn Bridge, der Times Square und der Central Park. Klingt irgendwie wenig und doch viel zugleich – auch in New York hat der Tag nur 24 Stunden und man darf nicht vergessen, dass man selber trotzdem auch mal schlafen muss und möchte.

Yellow Cab

Yellow Cab

New York

New York

Financial District

Financial District

Kaum hatte man sich dann an New York gewöhnt, ging es auch schon weiter – einmal quer über das Land, von der Ost- an die Westküste. Hello San Francisco! Die Stadt der freien Liebe und der Hippies! Schon bei der Fahrt in das Zentrum eine komplett andere Stadt – nicht mehr so europäisch wie New York, sondern anders. Freundlicher, offener, nicht so verbaut und geordnetes Chaos. Dazu mit den historischen Straßenbahnen, Bussen und erst recht den Cable Cars ein eigenes Flair. Alleine schon die Palmen lassen Urlaubsstimmung aufkommen, auch wenn die Temperaturen nur selten über 20°C gestiegen sind – der kalte Pazifik lässt grüßen.

Natürlich durfte die Golden Gate Bridge nicht fehlen – aber auch der Alamo Square mit den Painted Ladies, Pier 39 und Fisherman’s Wharf und Embarcadero standen bei uns auf dem Sightseeingplan, dazu die Fahrt mit den Cable Cars. Beeindruckend ist auch die Lombard Street und ihre Parallelstraßen – die steilen Straßen kommen auf Fotos gar nicht so sehr rüber, wie sie es in der Realität sind.

Pier 39 und die Seelöwen

Pier 39 und die Seelöwen

Lombard Street und die Bay

Lombard Street und die Bay

Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge

Ebenso wenig wirken die Bilder der pazifischen Küste – von San Francisco ging es mit dem Mietwagen weiter nach Monterey, um von hier aus einen Roadtrip entlang des Pacific Coast Highways in Richtung Süden zu starten. Zwar war die Strecke auf Grund eines gigantischen Erdrutsches zwischen Gorda und Ragged Point noch gesperrt, von Monterey aus konnte man aber dennoch eine gefühlte Ewigkeit den faszinierenden Ausblicken folgen.

Wirklich, es ist ein Traum. Hoch über dem Pazifik zu stehen, dessen Wasser unter einem von Felsen und den Stränden zu weißer Gischt verwandelt wird, während es nur wenige Meter weiter türkis wie in der Karibik zu sein scheint. Noch nie haben wir so tolle Meeresausblicke genießen können und ich habe mich sogleich an die Westküste Mallorcas erinnert gefühlt, doch irgendwie ist das hier alles noch eine Nummer schöner, spektakulärer, krasser.

Highway No 1

Highway No 1

Bixby Bridge

Bixby Bridge

Pier von Monterey

Pier von Monterey

Nach zwei Tagen Küstenleben, Ausblicken und dem 17-Mile-Drive stand dann der Weg ins Landesinnere an. Knapp vier Stunden Fahrt bis nach Three Rivers, unweit des Sequoia Nationalparks. Das Thermometer im Mietwagen stieg und stieg, erst bei umgerechnet 40°C hörte es auf zu steigen – bei 28 Grad Celsius und gegen 21.30 Uhr Ortszeit erreichten wir schließlich Three Rivers. Der Weg ist das Ziel gewesen und alleine schon die Eindrücke unterwegs waren toll. Endlose Weiten, genau so, wie man sich einen Roadtrip durch Amerika vorstellt.

Am nächsten Morgen ging die Reise dann weiter zu den Mammutbäumen im Sequoia. Nicht nur die Straße war eine Herausforderung, auch die Bäume selber – es ist so schwer zu glauben, dass das wirklich ein Baum ist, der im Park vor einem steht. Man kommt sich so klein vor, so winzig. Beeindruckend, wie groß und kräftig und alt und toll diese Bäume werden können, wenn man sie lässt. Zum Abschluss des Tages folgte noch ein spontaner Aufstieg auf den Moro Rock – ein 2.050 Meter hoher Granitfelsen, der über 400 Stufen bestiegen werden kann.

Mammutbäume im Sequoia

Mammutbäume im Sequoia

Aussicht vom Moro Rock

Aussicht vom Moro Rock

Montecito Lake

Montecito Lake

Um die ganzen Eindrücke erstmal verarbeiten zu können, ging es nach drei Tagen weiter nach Fresno, zum gedanklichen Entspannen. Mal kein Programm haben, einfach nur einen Zwischenstopp und die bisherigen Eindrücke Revue passieren lassen und sich auf den nächsten Punkt freuen – den Yosemite Nationalpark, knapp 3 Stunden von Fresno entfernt.

Im Yosemite Nationalpark haben wir dann unser Herz verloren – noch schöner, noch krasser, noch unglaublichere Ausblicke. Ausblicke, wie ich sie nie für möglich gehalten habe. Endlos, bis zum Horizont nur Hügel, nur Weite, nur Tiefe und jetzt noch, im Juni, schneebedeckte Gipfel. Während erst der Washburn Point und der Glacier Point das Ziel waren, ging es auch einen Tag später ins Zentrum, ins Yosemite Valley. Wasserfälle hier und Wasserfälle dort, die größten, die wir bis dahin gesehen haben. Es hat sich richtig surreal angefühlt, gleichzeitig so beeindruckend und faszinierend wie kaum eine Landschaft.

Ähnlich hat es sich auf dem Tioga Pass angefühlt, auf dem Weg in die Geisterstadt Bodie im Osten Kaliforniens. Erneut Ausblicke, die ich mir nie hätte vorstellen können. Endlos. Schneebedeckt. So weit, so klares Wasser in Bergseen, in Bergseen, die blau in der Sonne schimmerten. Ein Fluss, der direkt neben der Straße durch ein Bett voll mit Felsen fließt – so haben wir uns den Yosemite immer vorgestellt.

Unvorstellbar auch die Geisterstadt Bodie. Es ist, als hätte man die Zeit angehalten. Angehalten, wäre in der Zeit zurück gelaufen und findet sich plötzlich im Goldrausch wieder. Vor Häusern, aus denen jederzeit die Bewohner rauskommen könnten – die Tische sind noch gedeckt, dass auf dem Ofen nicht noch das Essen für den Abend steht, ist alles.

Yosemite Valley

Yosemite Valley

Geisterstadt Bodie

Geisterstadt Bodie

Am Tioga Pass

Am Tioga Pass

So schön die letzten Tage auch gewesen sind, so schnell geht der Urlaub dem Ende zu. Wir verlassen Bodie, wir verlassen den Yosemite Park und schlagen den Weg nach Sacramento ein, der Hauptstadt Kaliforniens. Noch einmal stilecht auf einem originalen Schaufelradschiff schlafen, einen Absacker am Sacramento River trinken und sich langsam darauf einstellen, dass wir in zwei Tagen schon wieder in der alten Welt sein werden. Doch vorher noch zwei Tage San Francisco genießen, ein letztes Mal über die Golden Gate Bridge fahren und im Auto Scott McKenzie mit „San Francisco“ hören. Ganz klassisch-kitschig.

Denn schneller als es uns lieb ist, sitzen wir plötzlich wieder im Flugzeug nach Frankfurt. Elf Stunden Dreamliner fliegen, um unseren Traum noch einmal in Gedanken nacherleben zu können, die amerikanische Luft zu atmen, die Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen zu sortieren und für immer abzuspeichern.

Den Film, der in Amerika so real ist wie ich und wie wir es nie, niemals im Leben erwartet hätten.


I know that we’ll never break
‚Cause our love was made, made in the USA
Made in the USA, yeah

Demi Lovato – „Made in the USA“

Sacramento River

Sacramento River

Abends in San Francisco

Abends in San Francisco

Boeing B787-900 Dreamliner

Boeing B787-900 Dreamliner