Der Tag ist erst ein paar Stunden alt, die Temperaturen noch erträglich. Vom Wanderparkplatz Florenbicke bei Heringhausen am Diemelsee geht es gleich zu Beginn steil bergauf. Ein schmaler Weg führt unter dem grünen Dach der Laubbäume durch den Naturpark. Nach einigen Minuten wird der schmale Weg heller, der Diemelsee zeigt sich schüchtern hinter den sich sanft öffnenden Ästen.

Bis zum Gipfel sind es noch einige Höhenmeter. Irgendwann öffnet sich der Eisenberg, mehr und mehr Sonnenlicht gelangt auf den Waldboden und lässt bunte Pflanzen am Wegesrand sprießen. Ein letzter Anstieg, vorbei an einer sauerlandtypischen Tannenbaumkolonie, schon hat man den Eisenberg erklommen: die Steinmännchen begrüßen einen auf 594 Metern Höhe, dem höchsten Punkt der Stadt Marsberg.

Aussichten gibt es auf dem Gipfel allerdings keine, die erwarten mich ein paar Meter weiter bergab. Ein unscheinbarer Weg führt etwas von der Route weg und endet vor einem maroden Holzgeländer. Tief unter mir befindet sich die Diemeltalsperre, die oft auch das Ziel von Motorradtouren ist. Hinter mir liegt nun ungefähr die Hälfte meiner Wanderung. Zurück durch den Wald, der sich auf der nördlichen Seite des Hügels wieder öffnet und Blicke über die westfälische Landschaft zulässt.

Die Luft ist trocken und warm, die Sonne hat an Kraft zugelegt. Glücklicherweise verläuft der überwiegende Teil der Strecke im Schatten. An einer Lichtung zeigt sich wieder die Vielfalt der Natur: grüne Gräser und Farne, junge Bäume, stachelige, aber blühende Disteln und Pflanzen wie der Rote Fingerhut, bevölkert von Bienen und Schmetterlingen in den verschiedensten Farben. Irgendwann macht der Weg eine Biegung, und mein Blick schweift wieder über das blaue Wasser des Diemelsees, in dem sich das nahe Ufer spiegelt.

Ein toller Aus- und Anblick. Heimat kann so schön sein.

Festgehaltene Momente
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